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Wie gehen wir mit Shadow KI um?

5. Februar 2024

Der Einsatz von KI im Unternehmenskontext ist beliebt. So beliebt, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden, die KI einsetzen, nicht autorisierte KI-Tools nutzen. Wie begegnen Unternehmen dieser Shadow KI?

Der zunehmende Einsatz von KI im Unternehmenskontext hat eine bemerkenswerte Popularität erreicht. Diese Entwicklung hat allerdings auch eine weniger wünschenswerte Seite: Laut einer Studie von Salesforce greift mehr als die Hälfte der deutschen Mitarbeitenden, die generative KI nutzen, auf nicht autorisierte Tools zurück. Selbst in Organisationen, die offiziell KI-Werkzeuge bereitstellen, nutzt ein Drittel alternative Lösungen. Weltweit setzen 28% aller Arbeitenden generative KI ein, was die Dimension des Phänomens der Shadow KI verdeutlicht.

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Quelle: Salesforce

Was hilft gegen Shadow KI?

Angesichts dieser Zahlen stehen Unternehmen vor der Frage, wie sie mit der versteckten Nutzung von KI umgehen sollen. Das sind die wichtigsten Aspekte einer Lösung:

  1. Den Einsatz von KI-Tools erlauben: Ein Schlüssel liegt in der Legalisierung des Einsatzes von KI-Tools. Mit Produkten wie ChatGPT Team und Enterprise oder Microsofts Copilot existieren bereits sichere Optionen. Diese Applikationen garantieren, dass Nutzereingaben und Antworten des Sprachmodells nicht zum Training desselben verwendet werden. Zusätzlich schützen deren Hersteller ihre Kund*innen vor Klagen wegen Urheberrechtsverletzungen. Alternativ dazu setzen viele Firmen auf maßgeschneiderte Chatbots, die kostengünstiger sind und spezifische Unternehmensanforderungen abdecken können. Durch die Nutzung firmeninterner Daten können sie beispielsweise das Onboarding neuer Teammitglieder vereinfachen oder die Marketingstrategie mit Informationen aus vergangenen Kampagnen absichern.
  2. Den Einsatz von KI-Tools regeln: Der Einsatz von KI fordert klare Richtlinien. Selbst die sichersten KI-Tools sollten keine sensiblen persönlichen Informationen verarbeiten. Jedes Unternehmen muss daher eine KI-Richtlinie entwickeln, die den Mitarbeitenden die Bedeutung sicherer und ethischer KI-Nutzung vermittelt. Diese Regularien definieren klare Grenzen und schaffen einen Rahmen, in dem sich alle sicher fühlen, KI zu erforschen.
  3. Den Einsatz von KI-Tools schulen: Sobald die Werkzeuge und Richtlinien etabliert sind, ist es Zeit, die KI-Kompetenzen der Mitarbeitenden zu erweitern. Dazu zählt das Training in sicheren und ethischen Nutzungspraktiken sowie das Kennenlernen der besten Einsatzszenarien für die Technologie. Da der Einsatz von KI in unsere Arbeitswelt kein vorübergehender Trend, sondern eine dauerhafte Veränderung ist, sollten diese Bildungsangebote als fortlaufende Initiative verstanden werden.
  4. Raum zum Ausprobieren geben: Eine Kultur des Experimentierens kann die Akzeptanz weiter fördern und Mitarbeitende, die bisher auf nicht autorisierte Tools zurückgegriffen haben, dazu ermutigen, ihre Fähigkeiten im Rahmen der Unternehmensrichtlinien einzusetzen. Das kann nicht nur ihre Motivation steigern, sondern auch zur Entwicklung neuer, produktiver Anwendungsfälle führen.

Um den Wandel erfolgreich zu gestalten, braucht es mehr als nur Richtlinien und Tools. Vielmehr wird eine Unternehmenskultur, die auf Offenheit und Innovationsfreude beruht, den Rahmen dafür schaffen, dass die KI aus der Deckung kommt und ihr volles Potenzial für das Unternehmen entfalten kann.

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