Zurück

Was GPTs wirklich können

27. November 2023

Die neuen Chatbots, die jede*r von uns erstellen kann, sind vielversprechend. Denn nun kann es für jeden Anwendungsfall ein eigens dafür entwickeltes GPT geben. Doch noch stecken sie in den Kinderschuhen. Wir zeigen, was schon möglich ist und wo es noch Verbesserungspotenzial gibt.

Die erste Entwicklerkonferenz von OpenAI bot ein Feuerwerk an Ankündigungen. Die spannendste war sicherlich die Vorstellung der neuen GPTs. Dabei handelt es sich um Chatbots, die jede*r von uns auf Basis des Sprachmodells GPT 4 Turbo selbst erstellen und innerhalb von ChatGPT nutzen kann.

GPTs sind spezialisierte Chatbots, die beispielsweise die eigenen Verhandlungsfähigkeiten oder den Sprachstil verbessern helfen oder die IT-Support bieten. Die meisten neu entwickelten GPTs sind Promptbibliotheken oder leicht modifizierte Versionen von ChatGPT, die wie das Original mit Web-Browsing, DALL-E und Data Analytics ausgestattet sind. Wie du ein eigenes GPT erstellst, ist hier Schritt für Schritt erklärt.

Das Datendilemma

GPTs können mit zusätzlichen Informationen versehen werden, die in Form von Dateien hochgeladen werden. Doch Vorsicht: Versuche haben gezeigt, dass sich diese Dateien aus dem GPT wieder herunterladen lassen. Ein einfacher Prompt reicht dafür nicht, doch mit ein wenig Erfahrung, wie sich dem Chatbot Auskünfte entlocken lassen, die er eigentlich nicht preisgeben soll, kann auch diese Hürde genommen werden.

Das ist ein Dilemma. Denn eigentlich machen erst diese Informationen das eigene GPT zu etwas Besonderem. Wenn wir es stattdessen nur mit öffentlich zugänglichem Material füttern, dann ist es oft kaum besser als das Original. Wir haben ein SEO GPT getestet. Es hat unsere Fragen nicht besser beantwortet als ChatGPT. Es war nur langsamer, ein Nachteil, den die eigenen Chatbots derzeit haben.

Wertvolle Daten haben also eher nichts im eigenen GPT zu suchen; ohne diese Daten, ist das GPT nicht so wertvoll.

Von der Bibliothek zur Applikation

Neben Prompts und Bibliotheken kennen die eigenen GPTs auch Aktionen. Das sind Beschreibungen, wie fremde Schnittstellen genutzt werden sollen. Über diese Aktionen können wir uns also beliebige Funktionalität in unsere GPTs holen. Ein Beispiel ist Zapiers Calendar GPT, das über die Schnittstelle Zugriff auf Terminkalender hat und die Kommunikation im Fall von Terminkonflikten übernimmt. So werden wir mit GPTs tatsächlich produktiv!

Die Momentaufnahme zu GPTs

Eigene GPTs interaktiv zu entwickeln, ist möglich, bringt aber gegenüber dem Original nur Vorteile, wenn das Einsatzszenario sorgfältig gewählt und sie sehr gut gepromptet sind. Wertvolle Informationen haben in diesen GPTs noch nichts zu suchen, da die Gefahr zu groß ist, dass sich die Nutzer*innen Zugang dazu verschaffen. Produktivitätssprünge sind zu erwarten, wenn die GPTs mit anderen Applikationen kommunizieren, welche die Fähigkeiten des Sprachmodells ergänzen.

Mehr lesen