Zurück

Vom Bot zur App: Wie OpenAI, Perplexity und ander KI-Tool-Anbieter den Markt aufmischen

31. Mai 2024

Kommt jetzt die Disruption bei den täglich eingesetzten Tools und Apps? Noch ist es eine langsame Entwicklung, die stattfindet. Doch sie nimmt Fahrt auf.

Das neue Sprachmodell von OpenAI ist beeindruckend, weil es unsere verschiedenen Kommunikationswege viel besser nachahmen kann als seine Vorgänger. Kein Wunder, denn es vereint Text, Audio und Bild in einem Modell. Doch das war nicht das Spannendste, was OpenAI vor zwei Wochen präsentiert hat. Die Ankündigung von ChatGPT als Desktop-App war die wichtigere Nachricht. Diese App könnte weitreichende Konsequenzen für unser Nutzerverhalten haben. Sie kann jetzt schon mehr als die Web-App, beherrscht Audio wie die mobile App und kann unseren Bildschirm "sehen". Das Beispiel der Mathenachhilfe zeigt eindrücklich, wie nützlich das ist. Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie die Helpdesks in Unternehmen zukünftig arbeiten können.

Es wird zwar noch einige Zeit dauern, bis die neuen Möglichkeiten der Datenanalyse Excel überflüssig machen, doch die Frage ist bereits berechtigt: Wann kommt Excel und wann ChatGPT zum Einsatz? Excel bleibt die sicherere Wahl für komplexe Datenanalysen, aber für einfachere, interaktive und schnellere Analysen, besonders im Bereich Sprache und Text, könnte ChatGPT schon jetzt die bessere Wahl sein.

Nicht nur OpenAI

Auch bei anderen bekannten KI-Anbietern tut sich etwas. Arc positioniert sich als Alternative zu Chrome und verspricht (und hält) ein Ende der tausend offenen Browser-Tabs.

Perplexity hat diese Woche Perplexity Pages vorgestellt. Die Antworten von Perplexity sind übersichtlicher als die Ergebnisse der Google-Suche und zuverlässiger als Googles neue KI-generierte Zusammenfassungen. Mit den Pages können die Ergebnisse nun optisch ansprechend als Seite aufbereitet und geteilt werden - ein weiterer wichtiger Aspekt, um den großen Anbietern von Produktivitäts-Tools Konkurrenz zu machen.

Das Teilen und die Zusammenarbeit sind Bereiche, in denen die neuen Anbieter noch aufholen müssen. Doch sie wissen das. Canva hat sich beispielsweise bei der Vorstellung seiner neuen Features in dieser Woche auf Einsatzszenarien für Unternehmen fokussiert.

Natürlich sehen die etablierten Anbieter nicht tatenlos zu. Allen voran Microsoft mit seinen Copilots positioniert sich als DER One-Stop-Shop für alle KI-Produktivitäts-Tools. Doch das Rennen ist offener geworden, seit die neuen Anbieter nicht mehr nur die Nische der Chatbots besetzen.

Wir können es bei uns selbst beobachten: Bis zu einem Viertel der Zeit, in der wir Produktivitäts-Tools einsetzen, haben sich die neuen Tools erobert - Tendenz steigend.
 

Mehr lesen