Texte an Zielgruppen testen - Teil 1
10. November 2025
Viele Kommunikations- und Marketingtexte entstehen unter Zeitdruck: Der Newsletter ist fällig, die Presseinfo sollte gestern raus, die neue Landingpage hängt seit Wochen im Entwurf. Für eine kritische Zweitlese bleibt oft keine Zeit. Trotzdem soll der Text möglichst gut zur Zielgruppe passen.
Genau hier hilft unser Anwendungsfall: Du lässt deine Texte von einer Persona gegenlesen, die eine konkrete Sichtweise einnimmt – zum Beispiel die einer skeptischen Kundin, eines überlasteten Redakteurs oder einer Kommunikationschefin. So bekommst du wertvolles Feedback aus einer klar definierten Perspektive.
In diesem ersten Teil der Serie erfährst du, wie du zu einer geeigneten Persona gelangst.
Was Personas leisten
Eine Persona ist eine klar beschriebene Rolle in der Zielgruppe: Wer diese Person ist, wie sie arbeitet, was sie wichtig findet. Entscheidend ist die Funktion der Persona. Eine skeptische Kundin wird sich auf Schwachstellen in einem Angebot fokussieren, der überlastete Redakteur achtet auf Belegbarkeit und Widersprüche und die Kommunikationschefin auf Stringenz der Kommunikation. Sprachmodelle können diese Rollen simulieren, wenn du sie präzise beschreibst.
So kannst du zum Beispiel:
- einen Blogartikel auf Verständlichkeit und Glaubwürdigkeit prüfen lassen
- Präsentationsfolien gegenlesen, bevor du sie im Termin zeigst
- Argumentationslinien testen, die du in einem Kundengespräch einsetzen willst
Der Punkt ist nicht Tempo, sondern Qualität des Feedbacks. Wenn die Persona unscharf bleibt, wird auch die Rückmeldung beliebig.
Eine Persona entwickeln
Wir verwenden den User Persona Generator von FounderPal, um Personas zu entwickeln. Du gibst in das KI-Tool eine Beschreibung des Business und der Zielgruppe ein und wählst die Sprache aus, in der die User-Persona-Beschreibung formuliert sein soll. Du erhältst eine Beschreibung deiner Persona und eine Einordnung anhand von jeweils sechs Kriterien:
- Problem
- Pains
- Goal
- Benefits
- Trigger
- Barriers
Du kannst auch andere Tools einsetzen oder die Persona selbst beschreiben, wenn du darin geübt bist.
Wie es weitergeht
In diesem ersten Teil stand im Mittelpunkt, wie sich KI-Personas mit überschaubarem Aufwand aufsetzen lassen und warum sie für Textarbeit interessant sind. Im nächsten Teil geht es um den kritischen Punkt: Standard-KI ist oft zu höflich. Deshalb schauen wir uns an, wie du deine Persona so konfigurierst, dass sie konsequent kritisch antwortet und dir klar sagt, was an deinem Text nicht funktioniert.