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OpenAI gelingt das nächste Wow! mit Sora

19. Februar 2024

Kaum jemand von uns hätte gedacht, dass OpenAI dies wiederholen kann: Sora hat in uns die gleichen Aha-Erlebnisse ausgelöst wie ChatGPT vor gut einem Jahr. Wow – das hätten wir nicht erwartet: Dass KI-generierte Videos in dieser Qualität im Februar 2024 möglich sind, überrascht. Dass sich bei den Videos etwas tun würde, hatten viele prognostiziert. Aber im Februar und in dieser Qualität?

OpenAI hat auf der Seite Sora rund vierzig Videos veröffentlicht, die die Leistungsfähigkeit ihres neuen Sprachmodells für die Videogenerierung demonstrieren. Von kurzen Animationsfilmen über Naturaufnahmen bis hin zu komplexen Szenarien mit sich bewegenden Menschen ist alles vertreten. Noch wird an dem Sprachmodell gearbeitet, sowohl im Hinblick auf sicherheitsrelevante Fragen als auch auf die Videoqualität. Wann wir selbst mit Sora prompten dürfen, ist noch nicht bekannt.

Die Videos sind maximal 60 Sekunden lang und weisen noch einige Schwächen auf. Doch im Vergleich zu dem Videomaterial, das im Laufe des vergangenen Jahres mit KI erschaffen wurde, sind die zwei linken Pfoten einer Katze oder die seltsame Vermehrung der Wolfswelpen zu vernachlässigen. Besonders da wir bei Bildern im vergangenen Jahr eine rasante Entwicklung von verformten Händen mit sechs Fingern und Menschen mit drei Beinen hin zu fotorealistischen Beispielen beobachten konnten, die von echten Fotografien nicht mehr zu unterscheiden sind.

Was bedeutet Sora für uns?

Zu Recht stehen momentan Überlegungen zu gesellschaftlichen Auswirkungen im Vordergrund. Sascha Lobo prägt in seiner Kolumne den Begriff „Fake Reality“, der es treffend beschreibt. Wir können uns des Mediums Bewegtbild ebenso wenig sicher sein wie der Medien Text und Bild.

Doch abgesehen von den dystopischen Aussichten auf perfekte Propaganda – was können wir noch erwarten?

Im Business-Kontext ist Sora vor allem ein deutlicher Hinweis darauf, dass wir uns auf unsere Geschäftsmodelle nicht verlassen sollten. Für diejenigen, die im vergangenen Jahr vielleicht ein wenig immun gegenüber den Prognosen geworden sind, wie sehr sich generative KI auf unsere Arbeit auswirken wird, ist Sora ein zweiter Weckruf. Wir stehen vor der Aufgabe, neu zu definieren, wo die Stärken unserer eigenen Intelligenz liegen und was menschliche Arbeit leisten wird. Ein simples „Die KI kann uns nicht ersetzen, es braucht den Menschen im Tandem mit der KI“ reicht nicht aus.

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