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Nativ, Web, Hybrid oder PWA: Ein Wegweiser durch das App-Labyrinth

5. Juli 2023

Soll eine App entwickelt werden, kann die Suche nach dem richtigen Weg zu einem echten Abenteuer werden. In diesem Guide navigieren wir gemeinsam durch das Labyrinth der Möglichkeiten - native Apps, hybride Apps, Progressive Web Apps (PWAs) und Web-Apps.

Native Apps: Maßgeschneiderte Meisterwerke

Native Apps sind maßgeschneidert für mobile Geräte und spezifische Betriebssysteme. Sie fügen sich nahtlos in die Benutzeroberfläche des jeweiligen Systems ein und sorgen so für ein optimales Nutzererlebnis. Nutzer:innen laden sich diese Apps normalerweise aus App Stores oder Marktplätzen herunter und installieren sie direkt auf ihren Mobilgeräten.

Native Apps waren sehr lange der unangetastete Standard auf Mobilgeräten und sind auch heute noch weit verbreitet. Doch sie haben im Laufe der Zeit Konkurrenz bekommen.

Native Apps vs. Web-Apps: der Showdown

Da sich auf jedem Mobilgerät ein oder mehrere Browser befinden, können Web-Apps auch auf Mobilgeräten genutzt werden. Sie benötigen den Browser, um ausgeführt zu werden. Der Vorteil, dass Nutzer:innen sie nicht herunterladen müssen, bringt den jedoch mit sich, dass sie kein eigenes App-Icon haben, über das sie sich starten lassen. Und sie verfolgen im Gegensatz zu maßgeschneiderten nativen Apps eher den “one size fits all” Ansatz, denn sie sind nicht für spezifische Geräte und Betriebssysteme optimiert. Aus Entwicklersicht gibt es folgende Unterschiede:

  • Entwicklungsaufwand: Für jede mobile Plattform braucht eine native App ihren eigenen, spezifischen Entwicklungsprozess und eine eigene Programmiersprache. Von Web-Apps hingegen wird nur eine Version entwickelt, die dann universell einsetzbar ist und auf jedem mobilen Gerät ohne zusätzliche Anpassungen läuft. Daher sind native Apps in der Entwicklung deutlich teurer als Web-Apps.
  • Funktionszugänglichkeit: Mit einer nativen App kannst du alle Features deines Smartphones nutzen, zum Beispiel den Beschleunigungssensor oder die Kamera mit allen Finessen. Web-Apps haben nur einen eingeschränkten Zugang zu diesen gerätespezifischen Funktionen.
  • Updates: Bei nativen Apps kannst du neue Betriebssystem-Funktionen sofort nutzen. Web-Apps müssen häufig erst angepasst werden.
  • Wartung: Neue Versionen von nativen Apps müssen über die App Stores oder andere Marktplätze bereitgestellt und von den Nutzer:innen auf ihren Geräten installiert werden. Bei Web-Apps reicht es, wenn die neue Version auf dem Webserver installiert wird. Die Nutzer:innen verwenden dann automatisch diese Version.

Nachdem du die Vor- und Nachteile von Web-Apps und nativen Apps nun kennst, können wir einen Blick darauf werfen, in welchen Fällen das Pendel in eine Richtung schwenkt.

Die Faszination der nativen Apps

Trotz des höheren Aufwandes und Kosten ziehen viele die nativen Apps vor. Der Grund? Sie sind sicher, hochleistungsfähig und auf spezifische Bedürfnisse angepasst.
Native Apps punkten mit Sicherheitsfeatures, die sie gegenüber Web-Apps auszeichnen. Bildmanipulationen? In Web-Apps vergleichsweise einfach, während native Apps diese unterbinden. Ähnliches gilt für GPS-Daten: Native Apps können GPS-Fälschungen blockieren, Web-Apps stoßen hier an ihre Grenzen.
Aber nicht nur Sicherheit spricht für native Apps, sondern auch die Performance. Eine für ein spezifisches Endgerät oder Betriebssystem optimierte App läuft flüssiger und schneller als eine generische Web-App, die mit den Ressourcen des Browsers auskommen muss.
Zudem kannst du eine native App für ein spezifisches Device optimieren und sie dadurch effizienter für deine Nutzer:innen machen. Bei der Entwicklung für mehrere Geräte und Browser sind Kompromisse aufgrund unterschiedlicher Systemanforderungen und Browser unvermeidlich.

Des beste aus zwei Welten: Hybride Apps und PWAs

Aber was, wenn wir die besten Teile der nativen und Web-Apps kombinieren könnten? Voilà, hier kommen hybride Apps und PWAs ins Spiel.
Hybride Apps sind Web-Apps, die in einen Container verpackt werden. Sie können auf verschiedenen Betriebssystemen, das heißt, auch auf verschiedenen Geräten laufen. Der Clou: Sie können die nativen Funktionen und Schnittstellen der Betriebssysteme und Geräte nutzen, wenn auch mit einigen Einschränkungen. Deshalb sind sie schneller entwickelt und kostengünstiger als native Apps. Einzig die Wartung ist ähnlich aufwändig wie bei nativen Apps. Sie müssen in die App Stores oder Marktplätze ausgerollt und auf die Geräte heruntergeladen werden, wenn es eine neue Version der App gibt.
Progressive Web Apps (PWAs) funktionieren anders. Sie benötigen keine App Stores für ihr Rollout. Nutzer:innen können sie direkt im Browser nutzen. Bislang geht das in Chrome und in Firefox, andere Browser werden nachziehen. Sie glänzen vor allem damit, dass sie sich auch bei schlechter Internetverbindung und offline nutzen lassen. Für Betreiber der PWA bietet sich zudem der Vorteil, dass die Inhalte von Suchmaschinen indexiert werden können.
Entwickelt werden PWAs so wie Web-Apps: „write once, run anywhwere” ist der Leitspruch. Anpassungen für unterschiedliche Geräte und Betriebssysteme sind nicht oder nur in geringem Umfang nötig. Neue Versionen stehen im Browser direkt bereit. Nur bei der Performance können sie manchmal mit hybriden Apps nicht mithalten, da sie abhängig von den Ressourcen des Browsers sind, in dem sie laufen.

Die Qual der Wahl: Welche Technologie ist die Richtige für dein Projekt?

Die Entscheidung, ob du eine native App, Web-App, hybride Lösung oder PWA für dein Projekt benötigst, hängt von deinen speziellen Anforderungen ab. Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile und bedarf sorgfältiger Überlegungen. Eine gründliche Analyse deiner Bedürfnisse, Ressourcen und Ziele ist der Schlüssel, um die optimale Lösung zu finden.
Denk daran, wir sind hier, um dich bei dieser spannenden Reise zu begleiten. Wenn du tiefer in dieses Thema eintauchen möchtest, zögere nicht, uns zu kontaktieren. Wir freuen uns darauf, dir bei der Auswahl der richtigen App-Technologie zu helfen und deine Projektidee erfolgreich umzusetzen.

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