Das neue Sprachmodell OpenAI o1 erfüllt die Erwartungen
13. September 2024
Jetzt ging es doch schneller als gedacht. Strawberry ist da und heißt jetzt OpenAI o1. Das neue Sprachmodell scheint zu halten, was es verspricht. Es verhält sich wie eine denkende Entität, auch wenn es das natürlich nicht ist. Doch es hat Fähigkeiten, die dem menschlichen Überlegen ähnlich sind und hat deshalb enorme Fortschritte in den Bereichen Mathematik, Logik und Coding gemacht (ja - es "weiß" auch, dass "Strawberry" mit drei "r" geschrieben wird).
Nutzen können es ab sofort alle, die eine Pro- oder eine Team-Version von ChatGPT haben. Enterprise-Kunden erhalten es Anfang kommender Woche. In ChatGPT taucht es in zwei Versionen in der Modellauswahl auf - als o1-preview und als o1-mini, das speziell für die Entwicklung optimiert ist.
Noch im Preview-Modus
Schalten wir von ChatGPT 4o auf o1-preview um, verschwindet das Symbol zum Hochladen von Dateien im Eingabefeld. OpenAI weist darauf hin, dass es sich um einen noch unfertigen Preview handelt, der in den kommenden Wochen und Monaten weiterentwickelt wird. Ihm fehlt neben der Möglichkeit, mit hochgeladenen Dateien zu arbeiten auch die Fähigkeit das Internet zu durchsuchen.
Die Nutzung ist derzeit eingeschränkt auf 30 Nachrichten pro Woche für o1-preview und 50 Nachrichten pro Woche für o1-mini. Es ist also ratsam, erst einmal sparsam mit dem Sprachmodell umzugehen. Denn vielleicht taucht ja schon demnächst die eine Aufgabe auf, bei dir wir unbedingt die neuen Fähigkeiten benötigen.
Ungewohnt ist es, dass sich o1 bei seinen “Überlegungen” viel Zeit lässt. Je nach Komplexität der Aufgabe kann es schon mal mehrere Minuten dauern, bis das Sprachmodell antwortet. Laut OpenAI kann o1 sich selbst korrigieren. Das heißt, es sucht einen Lösungsweg und überprüft diesen nochmals, ob er auch wirklich sinnvoll ist. Das kostet Zeit - und natürlich auch Rechenpower.
Doch so, wie es bereits beim Einsatz der Analytics-Tools in ChatGPT ist, ist es auch bei der Verwendung von o1: Wir sehen, wie das Sprachmodell zu seinem Ergebnis gekommen ist. Es gibt während seiner Überlegungen Updates, was es gerade tut, und liefert nicht nur Ergebnisse, sondern auch die Informationen, wie es zu diesen gelangt ist. Das ist ein wertvoller Aspekt, den wir nutzen können, um vom Sprachmodell zu lernen, wie wir Aufgaben selbst angehen können.
Der Spaß fängt gerade erst an
In den kommenden Tagen und Wochen werden unzählige Beispiele für den Einsatz von o1 auftauchen. Wir haben mal mit einem Rätsel getestet und dabei gleich eine interessante Entdeckung gemacht. o1 ist zwar leistungsfähig, von der Anforderung, dass wir gut prompten können müssen, befreit es uns nicht. Denn beim ersten Versuch lag o1 scheinbar falsch. Das lag daran, dass wir eine wichtige Bedingung nicht gepromptet hatten.
Hier findest du des Rätsels Lösung.